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KONTAKT

Dr. Gerhard Waniek

Am Föhrengrund 1

8043 Graz - Austria

T +43 (0) 316 383 926

E g@waniek.at

FAQ - Häufig gestellte Fragen

 

 

Garantie:

Wir geben keine Garantie, weil Heilprozesse auch vom vernünftigen Verhalten des Patienten abhängen, und wir dieses nicht garantieren können. - Allerdings haben wir immer vollständiges Anwachsen der Haare festgestellt.

 

Schmerzen:

Um Schmerzfreiheit zu erzielen wird mit einer hauchdünnen Nadel eine spezielle Lösung verabreicht. Die Stiche sind anfangs spürbar, nach einigen Minuten nicht mehr.

 

 

Wann kann ich wieder arbeiten:

Nach der Operation sollten Arbeiten die mit Schmutz oder Staub verbunden sind vermieden werden. Schreibtischarbeit kann bereits am nächsten Tag verrichtet werden.

 

Wann kann ich wieder Sport betreiben:

Nach ein bis zwei Wochen.

 

 

Wie lange sieht man etwas:

Nach der Operation bilden sich an den einzelnen Transplantaten punktförmige Krüstchen, die nach ca. 5 - 8 Tagen abfallen (je nach Haarwaschverhalten). Diese Krüstchen können sichtbar sein, aber durch Haare oder Kappen versteckt werden.

Wir empfehlen nicht sofort diese Krüstchen wegzuwaschen, da sie in den ersten Tagen nach der OP den Graft  beim Einwachsen stabilisieren.

 

Ist das OP-Gebiet oberhalb der Stirn sinkt gelegentlich erst nach drei Tagen eine Schwellung  bis zu den Oberlidern ab, die dann zwei Tage geschwollen sein können.

 

Wie lange dauert die Operation:

Ca. 4 - 6 Stunden, je nach gewünschter Graftzahl.

 

Wann sieht man das Ergebnis:

Die verpflanzten Haare fallen zum Teil mit den Krusten aus, um dann nach 4 Monaten bleibend nachzuwachsen.

 

 

Bleiben die Haare lebenslänglich:

Ja! Die Haare wurden aus dem Hinterhauptbereich entnommen, wo sie auch bei ausgeprägter Glatzenbildung lebenslänglich bestehen bleiben.

 

Was ist der Unterschied zwischen Haartransplantation und medikamentöser Haarbehandlung:

Das normale Haarwachstum nimmt einen phasenhaften Verlauf. Die anagene Phase entspricht der eigentlichen Wachstumsphase, sie dauert 2-6 Jahre, wobei sich 80-84% der Kopfhaare in ihr befinden sollten. Es folgt die katagene Phase, eine kurze Übergangsphase, die 1-2 Wochen dauert und ca. 1% der Kopfhaare ausmacht. Zuletzt kommt das Haar in die telogene Phase, also in die Ruhephase des Haarfollikels, die etwa 2 Monate anhält und 14-19% der Haare betrifft, bis sie schließlich ausfallen und ein neuer Haarzyklus beginnt. Im Durchschnitt finden sich 100.000 Haare am Kopf eines brünetten Menschen, bei Rothaarigen und Blonden etwas weniger. Der tägliche Haarverlust beträgt normalerweise 30-100 Haare.

 

Pathogenese:

Prinzipiell unterscheidet man den diffusen, den androgenetischen und den kreisrunden Haarausfall.

 

Die Ursachen des diffusen Haarausfalles (Alopecia diffusa) sind vielfältig:

·      Grundkrankheiten: Autoimmunkrankheiten, Diabetes mellitus, Mb. Crohn, Anämien, Hepatopathien, Neoplasien

·      Infektionskrankheiten

·      Psychische Ursachen: Streß, Depression

·      Medikamente: Antikoagulantien, ß-Blocker, Retinoide, aber auch Zytostatika und ionisierende Strahlung

·      Mangelzustände: Vitamin-, Eisen-, Zinkmangel z.B. bei Anorexia nervosa oder Hungerkuren

·      Hormonelle Ursachen: Hyper-, Hypothyreose, sekundäre Hypothyreose, Hyperprolaktinämie

 

Der androgene Haarausfall (Alopecia androgenetica) stellt sowohl bei Männern als auch bei Frauen das größte Kontingent (95%) der hormonellen Haarausfälle dar. Eine wahrscheinlich vererbte erhöhte Sensibilität gegenüber Androgenen führt zu Verkürzung des Haarzyklus und zum vermehrten Effluvium bei fast immer im Normbereich liegendem Serumhormonspiegel.

 

Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata) ist oft mit einer atopischen Disposition oder mit entzündlichen Geschehen assoziiert.

 

Die Wahl der richtigen Therapie erfordert eine exakte Diagnostik des Haarausfalles. Ausführliche Anamneseerhebung und Bestimmung der notwendigen und sinnvollen Laborparameter sind unerläßlich.

 

Konservative Therapieformen:

 

Lokal:

·      Steroidhältige Externa: werden durch ihre antiinflammatorische Wirkung vor allem bei A. areata und bei durch Autoimmunkrankheiten bedingter Alopezie verwendet.

·      Östrogenhältige Externa: sind in ihrer Wirksamkeit konzentrationsabhängig, daher sollte die Möglichkeit systemischer Nebenwirkungen nicht übersehen werden. Sie sind derzeit weiblichen Patienten mit androgenem Haarausfall vorbehalten.

·      Minoxidil: kann bei diffusem Effiuvium, aber auch bei männlichen Patienten mit androgenem Haarausfall eingesetzt werden. Direkte Effekte der Substanz auf die dermale Papille und die follikulären Haarmatrixzellen sind Teilaspekte des Wirkungsmechanismus.

·      Diphenylcyclopropenon: findet seine Anwendung bei der Alopecia areata. Durch Aufrechterhaltung eines milden Kontaktekzems, hervorgerufen durch wöchentliche Applikation des Kontaktallergens, wird das Haarwachstum stimuliert.

·      Systemisch: Bei nachgewiesenem Eisen-, Spurenelement- oder Vitamin-Mangel sollte dieser ersetzt werden.

·      Gelacet (VitaminA, L-Cystin, Gelatine): die Aminosäure L-Cystin wird dosisabhängig im Haarfollikel eingebaut und übt so einen positiven Effekt auf das Haarwachstum aus. Kann als unterstützende Maßnahme bei allen Effluvien eingenommen werden.

·      Pantogar (Calcium-D-Panthotenat, L-Cystin): Eine wichtige Stellung unter den Vitaminen der B-Gruppe als "Haarvitamin" nimmt die Pantothensäure bzw. Kalzium-D-Pantothenat ein. L-Cystin ist für die strukturellen Eigenschaften des Haares von besonderer Bedeutung und für den Aufbau von Keratin maßgeblich verantwortlich. Es ist geeignet zur Therapie des diffusen Haarausfalles, verbessert die Haarstruktur, und erhöht die Widerstandskraft des Haares gegenüber mechanischen und chemischen Noxen.

·      Diane mite (2mg CPA und 35µg Ethinylestradiol): wird Frauen als Kontrazeptivum bei mäßigem androgenen Effluvium verabreicht.

·      Andro Diane (10mg CPA): in zyclusgerechter Gabe zusätzlich zu Diane mite, erhöht die Wirksamkeit, ist jedoch mittelschweren Formen vorbehalten.

·      Androcur (50mg CPA): sollte nur bei jenen schweren Fällen, die in Kombination mit Akne und Hirsutismus auftreten, angewendet werden. In jedem Fall ist eine vorherige gynäkologische Untersuchung erforderlich.

·      Cimen (2mg Estradiolvalerat, 2mg Estradiolvalerat und 1mg Cyproteronacetat): "klimakterisches Effluvium"

·      Finasterid (5-alpha-Reduktase-Hemmer): Bei oraler Anwendung zeigte sich in einer Studie mit 3200 Probanden bei einer Dosierung von 1mg/kgKG bei 48% nach einem Jahr ein gesteigertes Haarwachstum gegenüber der Placebogruppe, - 1% der Verum- aber auch der Placebogruppe berichteten über antiandrogene Nebenwirkungen.

 

Dauerergebnisse:

 

Bei symptomatischen Alopezien ausgelöst durch Mangelzustände, Hormonstörungen oder als Folge von Medikamenteneinnahme, kann allein durch Therapie der Grundkrankheit bzw. Elimination der iatrogenen Noxe, der Haarausfall gestoppt und entsprechendes Nachwachsen der Haare erzielt werden. Durch Einnahme L-Cystin- und Pantothensäure-hältiger Präparate kann eine Verbesserung der Haarstruktur und der Haardichte erreicht werden. Die zur Zeit wirksamste Behandlungsform der Alopecia areata stellt die Lokaltherapie mit Diphenylcyclopropenon dar. Die konservative Lokaltherapie des androgenen Haarausfalles ist derzeit in ihrer Effektivität auf die Anwendungsdauer begrenzt.

 

Chirurgische Therapie:

Prinzipiell unterscheidet man zwischen Lappenoperation, Scalpreduktion und Haartransplantation.

 

Lappenoperation:

Am Capillitium werden behaarte Lappen in haarlose Bereiche nach vorne verlegt.

 

Vorteil: Verlagerung von vielen Haaren auf einmal.

 

Nachteil: lange Narben, keine ästhetischen Übergänge vom haarlosen zum behaarten Areal, operatives Risiko.

 

 

Scalpreduktion:

 

Die Glatze wird excidiert und die behaarten Anteile einander angenähert. Meist sind mehrere Sitzungen nötig.

 

Vorteil: kein Haarverlust.

Nachteil: Wochen bis Monate anhaltende postoperative Schmerzen durch die Spannung bzw. Dehnung der Kopfhaut, Narbenbildung.

 

 

Haartransplantation:

 

Aus dem occipitalen Spenderareal zwischen dem rechten und linken Ohr, wird nach vorheriger Kürzung der Haare (auf ca. 3mm Länge) ein behaarter Hautstreifen excidiert und Grafts präpariert. Dabei wird schonend ohne Beschädigung der Haarfollikel überschüssiges Gewebe entfernt und je nach Bedarf Mikro- (1-3 Haare), Mini- (3-6 Haare) und Makrografts (>6 Haare) geschnitten. Die Verpflanzung von großen Grafts (Punch-Grafts bis zu 10 Haaren) bewährte sich nicht, unnatürliches Aussehen und Gießkannenphänomen (strahl-, büschelartiges Auswachsen der Haare) waren die Folge. Heute werden an der Stirnhaargrenze Mikrografts und maximal im Scheitelbereich Minigrafts verwendet.

 

Vorteil: keine störende Narbenbildung, Eingriff ambulant und in Lokalanästhesie durchführbar, komplikations-, schmerzarmer, postoperativer Verlauf.

 

Dauerergebnisse:

 

Auch die chirurgische Therapie hat ihre Grenzen da die Haarverpflanzung von der vorhandenen Spenderregion abhängig ist. Sie stellt keine quantitative Haarvermehrung dar und ist bei der Alopecia areata wirkungslos. Der Vorteil liegt sicherlich am schneller sichtbaren und dauerhafterem Ergebnis.

 

Zusammenfassend:

 

Im Vergleich ist die konservative Therapie schmerzlos, der Erfolg meist auf die Anwendungsdauer des Medikamentes beschränkt und im wesentlichen eher zur Therapie des diffusen Effluviums geeignet. Die chirurgische Therapie ist aufwändiger, mitunter schmerzhaft, der Therapieerfolg ist nicht an eine Dauermedikation gebunden, und eher beim androgenen Haarausfall indiziert.